Weitere Studienabschlüsse

Diplom

Dieser Abschluss war in Deutschland bis Ende der 1990er der Standard in fast allen Fächern. Nur bei Geisteswissenschaften an den Universitäten wurde in der Regel ein Magister vergeben. Inzwischen ist das Diplom fast vollständig durch Bachelor/Master-Studiengänge verdrängt worden, die Umstellung war bis 2010 größtenteils abgeschlossen. Insbesondere die technischen Universitäten taten sich etwas schwer mit der Umstellung, da sie ihren Dipl.Ing als Markenzeichen betrachten, das sie nur ungern gegen die "Massenware" Bachelor/Master eintauschen wollten. Daher gibt es hier vereinzelt doch noch oder wieder das Diplom. Ein Diplom ohne Zusatz der Hochschulart bezeichnet ein Diplom an einer Universität, Pädagogischen Hochschule (PH) oder Kunst/Musikhochschule. Fachhochschulen mussten ihr Diplom mit (FH) kennzeichnen, Berufsakademien mit (BA). Regelstudienzeit: 6 Semester (Berufsakademie), 8 Semester (FH), 9 Semester (Uni, PH, Kunst/Musikhochschule), gelegentlich auch 10 Semester Mit einem Diplom einer Universität, PH oder Kunst/Musikhochschule kann in der Regel eine Promotion angeschlossen werden, nicht jedoch (oder nur erschwert) mit einem Diplom der FH oder Berufsakademie. Es gibt einige private Einrichtungen, die ein Diplom vergeben. Diese Abschlüssen sind in der Regel in Deutschland nicht staatlich anerkannt.

Magister

Bei Geisteswissenschaften war der Magister (oft "Magister Artium") der übliche Abschluss. Meist werden dazu ein Hauptfach und zwei Nebenfächer studiert (z.B. Politikwissenschaften, Philosophie und Geschichte). Inzwischen ist auch der Magister fast vollständig durch Bachelor/Master ersetzt. Oft wird beim Bachelor nur noch ein Fach schwerpunktmäßig studiert, an vielen Universitäten wird aber auch mit 2-Fach-Bachelor/Mastern oder Haupt- und -Nebenfächern gearbeitet ("Kombi-Bachelor / Kombi-Master"). Im Unterschied zum Diplomstudium zeichnet sich das Magisterstudium durch eine breite wissenschaftliche Orientierung aus. Hierbei können die Studierenden die Zusammenstellung der Fächer aus dem Angebot einer Universität weitgehend selbst bestimmen. Das Magisterstudium eröffnet die Möglichkeit der Kombination künstlerischer Fächer z.B. mit Sprachen und geschichtswissenschaftlichen Fächern sowie auch Fächern anderer Fakultäten als Nebenfach. Das Magisterstudium bereitet auf keinen bestimmten Beruf vor. Die Studierenden haben jedoch durch die Wahl der Fächer die Möglichkeit, auf ein angestrebtes Einsatzgebiet hinzuarbeiten. Neben einer Tätigkeit im Hochschulwesen sowie in der Kultur ist ein Einsatz im Verlags- und Bibliothekswesen, im Freizeit- und Medienbereich sowie der Erwachsenen- und Weiterbildung möglich. Auch die Wirtschaft bietet im wachsendem Maße Einstiegschancen. Den Absolventen eröffnen sich somit verschiedene berufliche Perspektiven, nicht zuletzt dank der möglichen breiten Fächerung und der eventuell im Studium erworbenen Sprachkenntnisse. Als akademischer Grad muss man genau genommen vom "Magister Artium (M.A.)" sprechen, umgangssprachlich wird aber fast nur vom Magister gesprochen.

Regelstudienzeit: 9 Semester

Mit einem Magister kann eine Promotion in einem der gewählten Fächer angeschlossen werden.